Freitag, 12. März 2010

Zäher Elch an Preiselbeersoße - Teil 1


Was macht man wenn man zu viel Freizeit auf Arbeit hat? Richtig man startet einen Blog. Da solche Blogs in der Regel mit guten Vorsätzen der Art: „… werde hier regelmäßig über die neuesten … berichten“ und dies meist ein gutes Zeichen für ein baldiges Ende des Blogs ist verzichte ich bewusst darauf. Dies wird also vermutlich der erste und einzige Blogeintrag meines Lebens werden. Womit ich wieder einen Punkt auf der 1000-Dinge-bevor-ich-sterbe-Liste abhaken kann. So wenn man nun schon gewissermaßen, gezwungenermaßen einen Blogeintrag verfasst wird man unweigerlich mit der Frage konfrontiert. Was zur Hölle schreibt man denn nun hier rein? Ein kurzes Abklappern bekannter Blogs verrät: Reiseberichte scheinen immer zu gehen, also hier nun: „Mein schönstes Ferienerlebnis“ von El Cid.


Freitag Berlin Schönefeld

Der langgehegte Plan meinen Halbbruder in Schweden zu besuchen, wird endlich in die Tat umgesetzt. Die Tatsache, dass dies mein erster Flug sein wird verleiht der ganzen Geschichte historischen Charakter. Dank eines Geistesblitzes und der entsprechenden Bar im Flughafenbereich kann ich kurz vorm Start meine Aufregung mit hopfenhaltiger Medizin behandeln. Überraschenderweise renne ich, als die Schotten dicht gemacht werden und das Flugzeug auf die Startbahn rollt, nicht vor zur Stewardess und flehe den Flug abzubrechen.

Freitag Arlanda Flughafen

Flug und Landung gut überstanden. Arlanda ist ein Flughafen 30km nördlich von Stockholm und ein Riesending. Murphylike landen wir an dem Terminal der am weitesten vom Bahnsteig für die Weiterreise entfernt ist und wir dürfen schleppen. Die kostenfreien Kofferwagen bemerke ich erst später. Der Herr am Bahnhofsschalter versucht mir erfolglos auf Englisch, die Unterschiede der beiden Zugverbindungen nach Uppsala zu erklären. Da ich die Preise für die Tickets aber gut verstanden habe, entscheidet sich mein Bauch für die billigere Variante. Wie nicht anders zu erwarten, setzen wir uns aufgrund mangelhafter Zugbeschriftungen aber dennoch in den teureren Zug. Die Fahrkartentante lacht nur als wir die Karten für den Regional- express zeigen.

Freitag Uppsala

Zugfahrt ohne Nachzahlung überstanden. Uppsala ist die die viertgrößte Stadt in Schweden und der Bahnhof ist kleiner als der in Frankenberg. Mein Halbbruder holt uns ab und wir laufen in seine Bude. Wir werden darauf hingewiesen, dass wir noch schnell in den Schnappsladen müssen da die um 19:00 Uhr zumachen und es Bier auch nur dort gibt. Das scheint ein Versuch der schwedischen Regierung zu sein, ihre Leute vorm sicheren Alkoholtot zu bewahren. Der Laden sieht aus wie ein Douglas. Alkoholika aus aller Herren Länder präsentiert auf feinsten, weiß lackierten Kommoden. Alles glänzt und ist hell ausgeleuchtet. Die Weinregale sind mit kleinen Tiersymbolen versehen die dem Käufer über die passenden Speisen aufklären. So findet man Wein für Rind, Schwein, Schaf, Fisch und ja auch Elch.

So das wird mir hier jetzt zu lang. Ich schreibe noch schnell Teil 1 hinter die Überschrift und vertröste den Leser auf Teil 2.